Interview
Gesprächsprotokoll
Befragte Person: Daniela, 22, Empfangspersonal
Daniela ist Studentin und nebenberuflich als Empfangskraft zuständig für die drei im Austro Tower angesiedelten Unternehmen: ASFINAG,Soravia und Austro Control. Durch die Zusammenarbeit mit den drei Firmen erhält sie Einblicke in alle Bereiche des Austro Towers. Der Zutritt in sämtliche Bereiche des Hochhauses ist zwar in erster Linie nur für Mitarbeitende bestimmt, allerdings passieren täglich auch sehr viele externe Kooperationspartner*innen Danielas Empfang, insbesondere Abgeordnete aus diversen Ministerien. Nichtsdestotrotz scheint der Durchgang in die inneren Bereiche sehr exklusiv und streng überwacht. Nach eigenen Beobachtungen weisen sich alle Mitarbeitenden für den Zutritt mit Chipkarten aus und gelangen erst durch ein überwachtes Drehkreuz in die oberen Geschosse. Uns selbst musste Daniela den Zutritt für Studienzwecke sowohl in die Bürobereiche, als auch in vermeintlich öffentliche Aufenthaltsflächen, wie das Café, die Dachterrasse unddie Lounge im Obergeschoss, verweigern. Diese Räumlichkeiten sind lediglich den Mitarbeitenden bestimmt und je höher, desto exklusiver wird der Zugang, beschrieb sie.
Daniela empfindet den Gesamteindruck des Austro Towers in seiner vollen Höhe als sehr überwältigend. Im atmosphärischen Rauminneren des modernen Foyers fühlt sie sich allerdings sehr wohl. Dennoch betontsie die persönliche Wichtigkeit der Rückzugsorte abseits der Öffentlichkeit, die sich im Gebäudekern befinden. Der Pausenraum sei deswegen ihr Lieblingsort im Gebäude. Die Büros in den oberen Geschossen seien ebenfalls mit Pausenräumen ausgestattet und als interne Begegnungszone dient vor allem das Café.
Sie beschreibt die Vertikale als gewöhnungsbedürftig, dennoch nicht als Hindernis für Arbeitsabläufe, da der zentrale Kern mit seinen sechs Liften die 35 Stockwerke optimal erschließt. Störend war laut Daniela viel mehr, dass der Tower erst 2022 final fertiggestellt wurde und viele Bauarbeiten bis dahin schnell und sporadisch erledigt werden mussten. Anfänglich haben dadurch viele Einrichtungen nicht funktioniert wie vorgesehen, wie beispielsweise Sicherheitseinrichtungen und Schranken.
Laut den Planenden ist das Hochhaus optimal den vorherrschenden Windbedingungen angepasst. Daniela widerspricht dieser Aussage und weist darauf hin, dass der Wind auch im Gebäude einen großen Einfluss ausübt. Insbesondere betont sie dabei die Aufzüge, in denen der Wind nicht nur hörbar, sondern teilweise sogar spürbar ist und die Kabinen durch die Windstöße zittern.